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Was machen wir jetzt?
Wie weiter, wenn die Frau ihr Heil im Buddhismus sucht, die siebzehnjährige Tochter mit einem tibetischen Lama auf und davon will und einen selbst Geld und Erfolg nicht glücklich machen? Diese Fragen stellt sich nicht nur Doris Dörries Romanfigur Fred Kaufmann. Doch die Autorin zeigt uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Nur Mut, es gibt ein Leben über vierzig!
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Fred Kaufmann ist mit Mitte vierzig der geworden, der er nie sein wollte: Statt beim Film führt er jetzt in deutschen Filialen einer amerikanischen Fastfoodkette Regie, statt Jeans, Lederjacke und Al-Fatah-Tuch trägt er inzwischen Calvin-Klein-Unterwäsche und Boss-Anzüge, die Cowboystiefel wurden erst gegen Nike-Sportschuhe und schließlich gegen handgenähte englische Schnürschuhe ausgetauscht. Er ist beruflich erfolgreich, hat endlich genug Geld – bloß glücklich ist er nicht. Er fürchtet, seine Familie zu verlieren. Seine Frau und er befinden sich seit einiger Zeit in einer Ehekrise, die Claudia mit der Hinwendung zum Buddhismus zu heilen sucht – während er es mit einem Seitensprung versucht. Die siebzehnjährige Tochter Franka hat sich in einen tibetischen Lama verliebt und möchte mit ihm nach Indien auswandern. Als moderne Eltern verbieten es ihr Claudia und Fred nicht, sondern beschließen, Franka ein paar Wochen in einem buddhistischen Kloster in Südfrankreich mit ihrem Angebeteten verbringen zu lassen. Sie vertrauen – aus eigener Erfahrung – mehr der desillusionierenden Wirkung des Alltags als Verboten.
Fred macht sich mit den schlimmsten Gefühlen auf diese gemeinsame Reise mit Franka. Doch die Fahrt und der Aufenthalt im Kloster bringen Vater und Tochter näher zusammen als je zuvor. Für Fred wird diese Reise, die er so widerwillig angetreten hat, vor allem eine Reise zu sich selbst.