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Der Herr im Café
Drei Erzählungen
Drei brillante Novellen über drei Künstler, hinter denen der große Erfolg liegt und die sich nun nicht einem Publikum, sondern dem Geheimnis der Zeit zu stellen haben. Hartmut Lange beschreibt den Einbruch des Magischen in das alltägliche Leben. Wie unter Zwang streben seine Figuren danach, sich in diesen Abgrund hinter der Realität zu stürzen und ihr als normal definiertes Leben hinter sich zu lassen.
Mehr zum Inhalt
Ein Schriftsteller, eine Schauspielerin und eine Sängerin sind die Hauptfiguren dieser drei Erzählungen. Die großen Erfolge liegen hinter ihnen, ihre Kunst jedoch ist ungebrochen. Doch was nützt dem Bestsellerautor die Gabe, seinen Lesern die vertracktesten philosophischen Gedankengänge auf einfache Weise erklären zu können, wenn ein Fremder in sein Leben tritt und behauptet, mit Anton Webern befreundet zu sein, der freilich schon fünfzig Jahre tot ist, und Fragen aufgeworfen werden, die niemand beantworten kann oder will? Was bleibt der Bühnendiva von den Ovationen, wenn ihre Rolle eines Abends vom Dichter persönlich gespielt wird, während sie in der Garderobe auf das Ende der Vorstellung wartet? Und wie erinnert sich die alte Sängerin an ihr eigenes Leben und an das ihrer großen Berufskollegin Inge Thorborgsen, wenn sich alle Gewissheit und Eindeutigkeit der Vergangenheit und des Alltags auf Gustav Mahlers ›Lied der Erde‹ verengt?
Hartmut Lange schreibt stets einen Schritt außerhalb des gewohnten Raumes und der gewohnten Zeit – und ist deshalb ein um so schärferer Beobachter des Gewöhnlichen wie des Geheimnisvollen.