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Der Garten der Lüste
Roman über Leben und Werk des Hieronymus Bosch
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Wer war Hieronymus Bosch, dessen Werk von Ungeheuern und Traumwesen bevölkert ist? Der die Gabe hatte, das ›andere‹ Gesicht von Mensch und Natur zu sehen. Ein Ketzer, der dem Scheiterhaufen nur entging, weil er als namhafter Künstler und wohlhabender Mann gewisse Privilegien genoss? Ein Drogensüchtiger? Ein Lüstling, wie man aus seiner unverkennbar erotischen Symbolik schließen könnte?
Dieser Roman führt mitten hinein in eine aufregende Zeit voller Umbrüche und Widersprüche.
Mehr zum Inhalt
Der junge Jeroen van Aken, der sich als Meister den Namen Hieronymus Bosch geben wird, wächst auf in einer Zeit, die im Zeichen der Angst vor Hexen und Teufeln steht und in der die Kirche jeden ihr Verdächtigen auf den Scheiterhaufen bringt. Eine tiefe – für die Umwelt anstößige – Liebe verbindet ihn mit der älteren Schwester Herberta, die ihn in die Feinheiten und Kunstgriffe der Malerei einweiht.
Bosch freundet sich mit Alchemisten, Philosophen und Freidenkern an. Durch sie lernt er ›Ecce Homo‹, die geheime Bruderschaft vom Freien Geist, kennen, die ihn zu seinem Opus Magnum, dem ›Garten der Lüste‹, inspiriert.
Jedoch der unterschwellige Spott an Kirche und Obrigkeit in seinem Werk ist vielen ein Dorn im Auge, und einem besonders: dem Inquisitor und Fanatiker Jakob Sprenger, »Teufel in Mönchskutte«. Aleyt van der Meervenne, Boschs gebildete und starke Frau, muss all ihren Einfluss geltend machen, um sein Leben zu beschützen.
Auf der Grundlage von wenigen bekannten Fakten und vielen Vermutungen erweckt John Vermeulen den eigenwilligen Künstler zu neuem Leben. Er hatte dabei nicht den Anspruch, dessen Rätsel zu lösen, sondern ließ sich leiten von der Wirkung von Boschs Werk auf seine Phantasie. Entstanden ist ein dichter, spannender, sinnlicher Roman mit geschliffenen Dialogen und filmreifen Schnitten – und wunderbaren Bildbeschreibungen, die einem das Werk Boschs noch einmal anschaulich vor Augen führen.