Filter
Die Fremde
Für die Liebe zum Sohn eines Rabbis setzt eine junge Frau aus reichem christlichem Haus alles aufs Spiel. Sie wählt die Freiheit und wird zur Verfolgten: Als abtrünnige Tochter flieht sie vor dem Vater, als Jüdin vor der Brutalität der Kreuzritter. Hertmans tastet sich als reflektierender, virtuoser und einfühlsamer Erzähler an dieses Leben heran.
Als der Autor erfährt, dass seine zweite Heimat in der Provence vor tausend Jahren Schauplatz eines Pogroms durch die Kreuzritter war, begibt er sich auf Spurensuche. Unter den Überlebenden soll eine junge Frau christlicher Herkunft gewesen sein. Diese historisch verbürgte Figur lässt ihn nicht mehr los, er tastet sich erzählend an ihr Leben heran. Vigdis nennt er die Frau, die für die Liebe zum Sohn des Rabbi alles verliert und ganz allein nach Jerusalem aufbricht. Mit seiner grandiosen literarischen Rekonstruktion dieser Geschichte von Liebe, Gewalt und religiöser Verfolgung ist Hertmans ein erschreckend gegenwärtiger Roman gelungen.
»Stefan Hertmans schreibt mit einer Sprachgewalt, die an W.G. Sebald erinnert. Eines der zehn besten Bücher des Jahres.« ›The New York Times Book Review‹