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Picknick auf dem Eis
Aus dem Russischen von Christa Vogel
Als Tagträumer hat es Viktor schwer im Kiew der Neureichen und der Mafia: Ohne Geld und ohne Freundin lebt er mit dem Pinguin Mischa und schreibt unvollendete Romane für die Schublade. Zum Überleben verfasst er für eine große Tageszeitung Nekrologe über Berühmtheiten, die allerdings noch gar nicht gestorben sind. Wie jeder Autor möchte Viktor seine Texte auch veröffentlicht sehen. Ein Wunsch, der beängstigend schnell in Erfüllung geht.
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Viktor ist einsam. Seine letzte Muse hat ihn verlassen, nun lebt er allein, in trauter Zweisamkeit mit einem Pinguin namens Mischa, den der Kiewer Zoo nicht mehr ernähren konnte. Und Viktor ist ratlos. Irgendwie muss er seine Brötchen – und den Fisch für Mischa – verdienen, doch ein Tagträumer wie er, ein arbeitsloser Kurzgeschichtenschreiber, der nicht viel mehr vorzuweisen hat als seine Phantasie und eine Schublade voller unvollendeter Romanmanuskripte, hat es schwer im Kiew der Neureichen und der Mafia, wo allein Geld und Geschäftssinn zählen. So geht Viktor bei allen möglichen Zeitschriften mit seinen Kurzgeschichten hausieren, leider ohne Erfolg.
Doch eines Tages bietet der Chefredakteur einer großen Zeitung Viktor eine gutbezahlte Stelle als freier Mitarbeiter an: Viktor soll Nekrologe über berühmte Leute verfassen – die allerdings noch gar nicht gestorben sind. Viktor fragt nicht lange und macht sich an die Arbeit. Es macht ihm auch nichts aus, für einen Bekannten seines Chefs einen Privatauftrag nebenher zu erledigen. Der Bekannte, der sich als kleiner Gauner mit goldenem Herzen herausstellt, bringt nun öfter lukrative Privataufträge vorbei. Eines Tages klagt ihm Viktor bei einem Gläschen Wodka sein Leid: Wie jeder Autor möchte auch Viktor seine Texte veröffentlicht sehen, doch erweisen sich die VIPs, über die er bereits brillante Nekrologe geschrieben hat, als äußerst zählebig … Als Viktor ein paar Tage später die Zeitung aufschlägt, findet er dort seinen ersten Nachruf abgedruckt. Aber Viktor ist erst einmal nicht nach Feiern zumute …