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Friedrich Dönhoff behandelt ein brisantes Thema

In Heimliche Herrscher, dem neuen Roman von Friedrich Dönhoff, ermittelt der sympathische Hamburger Kommisssar Sebastian Fink zum vierten Mal. Als dieser mit seiner neuen Freundin in den langersehnten Urlaub fahren will, versetzt eine Mordserie die Hamburger Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Opfer hatten nichts gemeinsam – außer ihrem Engagement in der Flüchtlingsdebatte. Ist das die Spur, die zum Mörder führt? Nach vielen Umwegen gelangt Sebastian Fink an einen Ort des Grauens, über den niemand spricht, obwohl ihn jeder kennt.

 

Wie würdest du deinen Roman in einem Satz zusammenfassen?

Der Roman versucht Parallelwelten auszuleuchten, wo Licht unerwünscht ist und Menschen wie in der Hölle leben.

Wie kamst du auf das Thema Frauenhandel und Prostitution?

Im Buch sagt eine Figur: »In einem Land, in dem Männer Frauen kaufen dürfen, ist eine echte Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen nicht möglich.« Das halte ich für ein riesiges Problem, das letztlich allen schadet, auch den Männern.

Ich bin privilegiert aufgewachsen, hatte aber immer mit sozial benachteiligten Menschen zu tun. Dadurch habe ich starke Antennen für Ungleichbehandlung. In unserer Welt gibt es gefährlich viel Ungleichheit, was sich nun langsam zu einem ernsten Problem entwickelt. Darum wollte ich mich in diesem Buch mit einer Form der Ungleichbehandlung, nämlich der zwischen Männern und Frauen, befassen, und da schien mir die Prostitution, die stillschweigend toleriert wird, einen guten thematischen Ansatz zu liefern.

Foto: Marvin Zilm

Sebastian Fink ermittelt nun zum vierten Mal. Was magst du besonders an ihm?

Er hat eine Offenheit gegenüber dem Leben und den Menschen, die mir gefällt. Interessant finde ich die Tatsache, dass er eine neue Freundin hat, die als D-Jane arbeitet, die also ein völlig anderes Leben führt als er. Wie bekommen die beiden das zusammen? Was zieht sie aneinander an? Im neuen Buch beginnt ihre Beziehung gerade, ich bin aber selber gespannt, wie es im nächsten Buch weitergeht mit ihnen.

Deine Krimis spielen in Hamburg – was macht die Stadt für dich als Autor interessant?

Hamburg ist eine Stadt mit sehr unterschiedlichen Milieus, mit einer jahrhundertealten Geschichte, mit Menschen aus allen Ländern, die schon seit je mit Schiffen in den großen Hafen kamen und eine Weile in der Stadt blieben. Hamburg ist eine Stadt, die immer sehr lebendig war und es immer sein wird. Da kann es auch mal zu Konflikten kommen, und Sebastian Fink bekommt Arbeit.

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