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Mag ich / Mag ich nicht – heute mit: Emanuel Bergmann

Sein Debüt Der Trick nahm einen ungewöhnlichen Weg in den Diogenes Verlag. Es erzählt vom »Großen Zabbatini«, einem ehemals berühmten Zauberer, und von einem kleinen Jungen, der die Scheidung seiner Eltern verhindern will. Autor Emanuel Bergmann verrät uns heute ein wenig mehr über sich.

Foto: Philipp Rohner/© Diogenes Verlag

Ich mag Menschen, aber mit Leuten tue ich mich schwer. Ich mag es, in einem guten Buch zu versinken, mitunter auch in einem schlechten. Ich mag Sport, aber mein innerer Schweinehund, der auch Mitspracherecht hat, mag ihn überhaupt nicht. Fahrradfahren mag ich, Auto fahren nicht. Ich liebe Schokolade, aber sie liebt mich nicht. Ich liebe Architektur, aber Architekten mag ich nicht, die sind mir meist zu arrogant. Ich hasse Kunst. Das stimmt zwar nicht ganz, aber es klingt so schön absolutistisch. Aber ein Kern von Wahrheit steckt da schon drin, Künstler sind mir suspekt, sie sind meist nicht viel besser als Architekten. Ich hasse schlechte Übersetzungen, aber ich mag lustige Übersetzungsfehler, außer meinen eigenen. Ich mag Fremdsprachen, aber auf unregelmäßige Verben könnte ich gut verzichten. Ich liebe Kitsch, und ich mag literarische Nüchternheit nicht sonderlich. Außer Hemingway, den mag ich. Und Highsmith, die mag ich auch. Sehr sogar. Ich mag Groschenromane. Ich mag Zombiefilme, ich liebe sie sogar. Ich mag Nutella. Ich mag den Regen, wenn ich im Trockenen sitze, ansonsten hasse ich ihn. Ich habe ein Herz für Lügner und Betrüger aller Art, außer wenn ich auf sie reinfalle.

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Emanuel Bergmann, geboren 1972 in Saarbrücken, ging nach dem Abitur nach Los Angeles, um dort Film und Journalismus zu studieren. Er war viele Jahre lang für verschiedene Filmstudios, Produktionsfirmen und Verlage in den USA und Deutschland tätig. Derzeit unterrichtet er Deutsch, übersetzt Bücher und schreibt Artikel für diverse deutsche Medien. Sein erster Roman Der Trick ist am 24.2.2016 erschienen.